Transistoren — Grundwissen Elektronik (2023)

Transistoren sind Halbleiter-Bauteile, die als Schalter, Regler und Verstärkervielerlei Anwendung finden.

Ein Transistor (Kurzwort für „transfer resistor“) kann, je nach Schaltungsart,tatsächlich wie ein elektrisch regelbarer Widerstand eingesetzt werden.Grundsätzlich ähnelt ein Transistor allerdings vielmehr einer Röhrentriode, weshalb er auch als „Halbleiter-Triode“ bezeichnet wird.Transistoren werden insbesondere verwendet, um Ströme zu schalten, zu verstärkenoder zu steuern.

Im Elektronik-Selbstbau werden häufig so genannte „bipolare“ Transistoreneingesetzt. Diese bestehen aus drei Halbleiterschichten, wobei je nachReihenfolge der Dotierungen zwischen Transistoren — Grundwissen Elektronik (1)- und Transistoren — Grundwissen Elektronik (2)-Transistorenunterschieden wird. Die drei an den Halbleiterschichten angebrachten Anschlüsseeines bipolaren Transistors werden Kollektor Transistoren — Grundwissen Elektronik (3), BasisTransistoren — Grundwissen Elektronik (4) und Emitter Transistoren — Grundwissen Elektronik (5) genannt.[1]

Neben den bipolaren Transistoren gibt es auch „unipolare“ Feldeffekttransistoren(FETs), die im Hobby-Bereich meist zum Steuern größerer Stromstärken genutztwerden. In großen Stückzahlen bilden sie darüber hinaus die wichtigstenBestandteile von integrierten Schaltkreisen, beispielsweiseOperationsverstärkern oder Mikroprozessoren.

npn-Transistoren

Ein Transistoren — Grundwissen Elektronik (6)-Transistor besteht aus drei aufeinander folgendenHalbleiter-Schichten, wobei die beiden äußeren eine negative und die mittlereSchicht eine positive Dotierung aufweisen. Der Aufbau entspricht einem doppeltenn-p-Übergang; nach außen sind die drei Schichten mitmetallischen Anschluss-Kontakten verbunden.[2]

Innerer Aufbau eines Transistoren — Grundwissen Elektronik (8)-Transistors (stark vereinfacht).

SVG: Aufbau npn-Transistor

Gewöhnlich verläuft der zu steuernde Hauptstrom zwischen dem KollektorTransistoren — Grundwissen Elektronik (9) und dem Emitter Transistoren — Grundwissen Elektronik (10). Die Wirkungsweise desTransistors wird dabei durch die Stromstärke bestimmt, die durch die BasisTransistoren — Grundwissen Elektronik (11) zum Emitter Transistoren — Grundwissen Elektronik (12) fließt:

  • Fließt durch die Basis Transistoren — Grundwissen Elektronik (13) kein Strom, so ist dieKollektor-Emitter-Strecke Transistoren — Grundwissen Elektronik (14) des Transistors gesperrt. Inseiner Wirkung entspricht er dabei einem unendlich großen Widerstandbeziehungsweise einem geöffneten Schalter.
  • Fließt ein schwacher Strom durch die Basis Transistoren — Grundwissen Elektronik (15), so wird dieKollektor-Emitter-Strecke Transistoren — Grundwissen Elektronik (16) leitfähig; es wird also einVielfaches des Basis-Stroms durch die Kollektor-Emitter-Strecke durchgelassen.Je nach Art der Transistor-Schaltung entspricht die Wirkungsweise desTransistors einem elektrisch regelbaren Widerstand oder einer leitendenVerbindung (fast) ohne Widerstand.

Schaltzeichen eines Transistoren — Grundwissen Elektronik (18)-Transistors.

SVG: Schaltzeichen npn-Transistor

Da Transistoren sehr hohe Schaltfrequenzen (rund Transistoren — Grundwissen Elektronik (19),teilweise sogar noch mehr) zulassen, können beispielsweise auchniedrig-frequente Spannungsimpulse eines Audio-Eingangs (Transistoren — Grundwissen Elektronik (20) durch Anlegen an die Basis eines Transistors aufdem erheblich größeren Kollektor-Emitter-Strom abgebildet beziehungsweiseverstärkt werden:[3]

(1)Transistoren — Grundwissen Elektronik (21)

Der Verstärkungsfaktor Transistoren — Grundwissen Elektronik (22) eines einzelnen Transistors liegt, je nachBauart, bei rund Transistoren — Grundwissen Elektronik (23); beispielsweise kann bei einemTransistor mit einem Verstärkungsfaktor von Transistoren — Grundwissen Elektronik (24) ein Basis-Strom vonTransistoren — Grundwissen Elektronik (25) einen Kollektor-Emitter-Strom von maximalTransistoren — Grundwissen Elektronik (26) steuern.

Beispiel einer Transistoren — Grundwissen Elektronik (28)-Kennlinie einesTransistors (vereinfacht).

SVG: Transistor-Kennlinie

Ist der durch die Basis fließende Strom groß genug, so ist der Transistor „inSättigung“ – zwischen Kollektor und Emitter fließt entsprechend der maximalmögliche (durch die restliche Schaltung vorgegebene) Strom; eine Verstärkung desBasis-Stroms führt zu keiner weiteren Erhöhung des Kollektor-Emitter-Stroms. DerTransistor wirkt bei Anlegen derartiger Basis-Spannungen vielmehr wie einSchalter.

pnp-Transistoren

Ein Transistoren — Grundwissen Elektronik (29)-Transistor besteht ebenfalls aus drei aufeinander folgendenHalbleiter-Schichten, wobei die beiden äußeren eine positive und die mittlereSchicht eine negative Dotierung aufweisen.

Schaltzeichen eines Transistoren — Grundwissen Elektronik (31)-Transistors.

SVG: Schaltzeichen pnp-Transistor

Da die Schichten eines Transistoren — Grundwissen Elektronik (32)-Transistors im Vergleich zu einemTransistoren — Grundwissen Elektronik (33)-Transistor eine genau umgekehrte Dotierung aufweisen, müssen auchdie Ströme in die entgegengesetzte Richtung fließen. Im Schaltzeichen ist diesdadurch gekennzeichnet, dass der Pfeil nicht von der Basis weg, sondern zurBasis hin zeigt.

Hierzu gibt es folgende Merksprüche:

  • Transistoren — Grundwissen Elektronik (34)-Transistor:

    „NPN means ‚Not Pointing iN‘“, oder

    „Naus, Pfeil ‚Naus!“

  • Transistoren — Grundwissen Elektronik (35)-Transistor:

    „PNP heißt ‚Pfeil Nach Platte‘“, oder

    „Tut der Pfeil der Basis weh, handelt sich’s um PNP“

Entsprechend sind auch der Kollektor- und der Emitter-Anschluss einesTransistoren — Grundwissen Elektronik (36)-Transistors im Vergleich zu einem Transistoren — Grundwissen Elektronik (37)-Transistor vertauscht.Die Besonderheit von Transistoren — Grundwissen Elektronik (38)-Transistoren gegenüber Transistoren — Grundwissen Elektronik (39)-Transistorenliegt darin, dass man zum Freischalten der Kollektor-Emitter-Strecke keinenStromfluss in die Basis hinein (und aus dem Emitter hinaus) verursachen muss,sondern vielmehr einen Stromfluss (vom Emitter kommend) aus der Basis herauszulassen muss.

Ströme und Spannungen bei bipolaren Transistoren

In der folgenden Abbildung sind die für einen Transistor relevanten Ströme undSpannungen explizit für die üblichere Transistor-Variante, nämlich einenTransistoren — Grundwissen Elektronik (40)-Transistor eingezeichnet:[4]

Ströme und Spannungen bei einem Transistoren — Grundwissen Elektronik (42)-Transistor

SVG: npn-Transistor (Ströme und Spannungen)

Für die Spannung Transistoren — Grundwissen Elektronik (43) zwischen Basis und Kollektor und derBasis-Stromstärke Transistoren — Grundwissen Elektronik (44) gilt im Wesentlichen die gleicheBeziehung wie zwischen zwischen Spannung und Strom an einer Diode. Ab einem bestimmten Grenzwert (bei normalen Transistoren rundTransistoren — Grundwissen Elektronik (45)) steigt die Basis-Stromstärke Transistoren — Grundwissen Elektronik (46) miteiner zunehmenden Spannung Transistoren — Grundwissen Elektronik (47) sehr schnell an. Um einenTransistor steuern zu können, muss also die Basis-Stromstärke gezielt begrenztwerden.[5]

Stromstärken bei einem Transistoren — Grundwissen Elektronik (48)-Transistor

Für den Zusammenhang zwischen den Stromstärken Transistoren — Grundwissen Elektronik (49) undTransistoren — Grundwissen Elektronik (50) ist es für viele Anwendungen ausreichend, einenkonstanten Verstärkungsfaktor Transistoren — Grundwissen Elektronik (51) anzunehmen; dieser Wert kannüblicherweise dem Datenblatt des Transistors entnommen werden. EinVerstärkungsfaktor von Transistoren — Grundwissen Elektronik (52) bedeutet beispielsweise, dass einBasis-Strom von mit einer Stärke von Transistoren — Grundwissen Elektronik (53)einen Kollektor-Emitter-Strom Transistoren — Grundwissen Elektronik (54) zur Folgehat. Was passiert nun allerdings, wenn bei einer ansonsten unverändertenSchaltung plötzlich der Anschluss des Kollektors gekappt wird? Es können dannnicht mehr Transistoren — Grundwissen Elektronik (55) in den Kollektor hinein fließen.

Man kann feststellen, dass sich in diesem Fall auch die Stromstärke durch dieBasis verändert: Die Basis-Emitter-Strecke und die Kollektor-Emitter-Streckebilden gewissermaßen eine gemeinsame Diode, allerdings mit einem festemStromteiler. Wird die eine Seite des Stromteilers nicht mit Strom versorgt, somuss der gesamte Strom durch die andere Seite fließen. Bei einer ansonstenunveränderten Schaltung fließen somit nicht mehr Transistoren — Grundwissen Elektronik (56) durch dieBasis, sondern plötzlich Transistoren — Grundwissen Elektronik (57). Der VerstärkungsfaktorTransistoren — Grundwissen Elektronik (58) beschreibt somit vielmehr den auftretenden Emitterstrom, der sichgewöhnlich so aufteilt, dass nur Transistoren — Grundwissen Elektronik (59) von der Basis bezogenwird, und der restliche Strom vom Kollektor kommt (solange dort Strom zurVerfügung steht).

Spannungen bei einem Transistoren — Grundwissen Elektronik (60)-Transistor

Der Wert der Spannung Transistoren — Grundwissen Elektronik (61) entlang derKollektor-Emitter-Strecke hängt von der Verwendungsweise des Transistors ab.

  • Wird der Transistor als Schalter verwendet, so ist dessen Widerstand bei einemfehlenden Basis-Strom unendlich groß; an der Transistoren — Grundwissen Elektronik (62)-Strecke desTransistors fällt somit die komplette von außen anliegende Spannung ab –solange der Transistor nicht „durchbricht“, was je nach Transistor-Typ abSpannungen von etwa Transistoren — Grundwissen Elektronik (63) der Fall sein kann.

    Wird der Transistor durch einen ausreichend hohen Basis-Strom hingegen volldurchgeschaltet, so würde bei einem idealen Transistor entlang derTransistoren — Grundwissen Elektronik (64)-Strecke überhaupt keine Spannung abfallen. In der Praxis stellt manbei realen Transistoren allerdings einen Spannungsabfall von minimalTransistoren — Grundwissen Elektronik (65) fest.

  • Allgemein hängt der Spannungsabfall an der Transistoren — Grundwissen Elektronik (66)-Strecke von der äußerenSchaltung ab. Dies kann man anhand der folgenden (idealisierten) Schaltungerkennen:

    Spannungsabfall entlang der Transistoren — Grundwissen Elektronik (68)-Strecke bei einem Transistor.

    SVG: Spannungsabfall CE-Strecke (Transistor)

    Der Spannungsabfall entlang der Transistoren — Grundwissen Elektronik (69)-Strecke wird sowohl durchTransistoren — Grundwissen Elektronik (70) als auch durch Transistoren — Grundwissen Elektronik (71) beeinflusst. Am Widerstand Transistoren — Grundwissen Elektronik (72)fällt nämlich die Spannung Transistoren — Grundwissen Elektronik (73) ab. Die ander Transistoren — Grundwissen Elektronik (74)-Strecke des Transistors abfallende Spannung beträgtdemnach Transistoren — Grundwissen Elektronik (75). Istbeispielsweise Transistoren — Grundwissen Elektronik (76) und Transistoren — Grundwissen Elektronik (77),so ergibt sich am Widerstand ein Spannungsabfall von Transistoren — Grundwissen Elektronik (78) und entsprechend ein Spannungsabfall an derTransistoren — Grundwissen Elektronik (79)-Strecke von Transistoren — Grundwissen Elektronik (80).

Ein bipolarer Transistor sollte also, wie das obige Beispiel zeigt, weniger alsein variabler Widerstand als vielmehr als eine regelbare Stromquelle aufgefasstwerden: Während bei einem Potentiometer der Widerstand Transistoren — Grundwissen Elektronik (81) (also dasVerhältnis Transistoren — Grundwissen Elektronik (82) aus der anliegenden Spannung und derresultierenden Stromstärke) reguliert werden kann, kann bei einem bipolarenTransistor ausschließlich die Stromstärke Transistoren — Grundwissen Elektronik (83) aktiv geregeltwerden; die entsprechende Spannung entlang der Transistoren — Grundwissen Elektronik (84)-Streckestellt der Transistor automatisch ein.

Bauteil-Schwankungen

Bei einem bipolaren Transistor wird, wie im letzten Abschnitt beschrieben, einLast-Strom Transistoren — Grundwissen Elektronik (85) mittels eines Steuer-StromsTransistoren — Grundwissen Elektronik (86) gesteuert. Der Verstärkungsfaktor Transistoren — Grundwissen Elektronik (87), der dasVerhältnis dieser beiden Ströme angibt, weist allerdings auch bei gleichenTransistor-Typen von Bauteil zu Bauteil teilweise erhebliche Unterschiede auf.

Mittels (meist billigeren) Multimetern lässt sich der VerstärkungsfaktorTransistoren — Grundwissen Elektronik (88) eines Transistors einfach bestimmen, da diese über eine entsprechendeeingebaute Funktion verfügen. In der Praxis wird diese Funktion nämlich nichtoft verwendet, beispielsweise weil der Verstärkungsfaktor Transistoren — Grundwissen Elektronik (89) starkfrequenzabhängig ist (Transistoren verstärken bei niedrigen Frequenzen meistbessr als bei höheren). Um einen Transistor zu charakterisieren, genügt daherein einzelner Zahlenwert nicht. Da eine derartige Mess-Schaltung aber rechtsimpel ist, lässt sich eine Verstärkungs-Mess-Funktion (oft auch alsh_{\mathrm{FE}} bezeichnet) gut als Zusatz-Feature vermarkten.

Den in Europa häufig als Standard verwendeten BC547-Transistor gibtbeispielsweise in drei Verstärker-Klassen: Transistoren — Grundwissen Elektronik (90),Transistoren — Grundwissen Elektronik (91) und Transistoren — Grundwissen Elektronik (92). Aus einem Datenblatt kann man fürden BC547-Transistor damit folgende Werte-Bereiche für den VerstärkungsfaktorTransistoren — Grundwissen Elektronik (93) entnehmen:

  • BC547A: Transistoren — Grundwissen Elektronik (94)
  • BC547B: Transistoren — Grundwissen Elektronik (95)
  • BC547C: Transistoren — Grundwissen Elektronik (96)

Da der konkrete Wert Transistoren — Grundwissen Elektronik (97) des Stromverstärkungsfaktors variieren kann,sollten Transistor-Schaltungen möglichst so konzipiert sein, dass sie bezüglichAbweichungen dieses Parameters unempfindlich sind.

Kennlinien-Felder von Transistoren

Um das Verhalten eines Transistors in einer Schaltung planen zu können, sollteman einen groben Wert für den Stromverstärkungsfaktor Transistoren — Grundwissen Elektronik (98), den maximalerlaubten Kollektorstrom Transistoren — Grundwissen Elektronik (99), die maximaleKollektor-Emitterspannung Transistoren — Grundwissen Elektronik (100) sowie die maximaleVerlustleistung Transistoren — Grundwissen Elektronik (101) kennen.

Möchte man einen Transistor allerdings nicht als Schalter, sondern alsVerstärker betreiben, so genügen einzelne Werte oft nicht zur Charakterisierungeines Transistors. Weitaus nützlicher sind sogenannte „Kennlinienfelder“, indenen der Kollektor-Strom Transistoren — Grundwissen Elektronik (102) als Funktion derKollektor-Spannung Transistoren — Grundwissen Elektronik (103) angegeben wird. Dieser Zusammenhangist abhängig von der Stromstärke Transistoren — Grundwissen Elektronik (104) durch die Basis desTransistors, so dass es in einem Kennlinienfeld nicht nur eine, sondern mehrereKennlinien gibt.

Kennlinienfeld eines BC547-Transistors (Quelle: Datasheetcatalog):Kollektor-Emitter-Strom Transistoren — Grundwissen Elektronik (106) als Funktion vonTransistoren — Grundwissen Elektronik (107).

Alle Kennlinien haben (unabhängig vom Basis-Strom Transistoren — Grundwissen Elektronik (108))gemeinsam, dass der Strom Transistoren — Grundwissen Elektronik (109) gleich Null ist, wenn keineSpannung Transistoren — Grundwissen Elektronik (110) zwischen dem Kollektor und dem Emitter anliegt.Je größer die Spannung Transistoren — Grundwissen Elektronik (111) wird, desto größer wird auch derStrom Transistoren — Grundwissen Elektronik (112) durch den Transistor. Der Wert vonTransistoren — Grundwissen Elektronik (113) ist allerdings nach oben hin begrenzt, da schließlicheine Sättigung eintritt – dies ist gleichbedeutend damit, dass der Transistorvoll durchschaltet.[6]

Eine zweite wichtige Kennlinie gibt den Kollektor-Emitter-StromTransistoren — Grundwissen Elektronik (114) in Abhängigkeit von der Basis-Emitter-SpannungTransistoren — Grundwissen Elektronik (115) an. Hierfür wird für Transistoren — Grundwissen Elektronik (116) meist einelogarithmische Skalierung gewählt. Die Gerade, die sich in einem solchenDiagramm ergibt, entspricht einer (logarithmisch skalierten) Dioden-Kennlinie.

Kollektor-Emitter-Strom Transistoren — Grundwissen Elektronik (118) als Funktion derBasis-Spannung Transistoren — Grundwissen Elektronik (119) bei einem BC547-Transistor(Quelle: Datasheetcatalog)

Mittels einer solchen Kennlinie kann abgeschätzt werden, welcherTransistoren — Grundwissen Elektronik (120)-Strom bei einer bestimmten an der Basis anliegenden Spannungauftritt. Ebenso kann man mit Hilfe dieses Diagramms ungefähr abschätzen, wiegroß der Basis-Strom Transistoren — Grundwissen Elektronik (121) bei einer bestimmten Basis-SpannungTransistoren — Grundwissen Elektronik (122) ist, indem man den Kollektor-StromTransistoren — Grundwissen Elektronik (123) durch den (ebenfalls geschätzten)Stromverstärkungsfaktor des Transistors dividiert.

Wirklich exakte Werte darf man nicht erwarten, wenn man sich an den Kennlinieneines Transistors orientiert; dies wäre auch kaum sinnvoll, da die einzelnenExemplare eines Transistor-Typs, wie im letzten Abschnitt beschrieben,erhebliche Schwankungen aufweisen können.

Anmerkungen:

[1]Im Englischen wird die Basis in Anlehnung an das Gitter einerRöhrentriode als „gate“ bezeichnet.
[2]

Die schematische Darstellung in der Abbildung Innerer Aufbau einesnpn-Transistors ist insofern stark vereinfachtdargestellt, als dass ein Transistoren — Grundwissen Elektronik (124)-Transistor in der Realität nichtsymmetrisch ist: Die Halbleiterschicht zwischen Kollektor und Basis istwesentlich dünner als als diejenige zwischen der Basis und demEmitter-Ausgang; zudem sind die einzelnen Bereiche in reellen Transistorenanders angeordnet und unterscheiden sich in ihren Dotierungen. Letztlichkann nur der Basis-Emitter-Übergang als „echte“ Diode angesehen werden, wennauch mit einer nur geringen Durchbruchspannung.

Dies ist insofern von Bedeutung, als dass man einen Transistoren — Grundwissen Elektronik (125)-Transistornicht „umgekehrt“, also mit Stromflüssen von der Basis beziehungsweise vomEmitter zum Kollektor hin betreiben sollte. Dies ist zwar prinzipiellmöglich, allerdings verhält sich der Transistor so nur wie ein sehrschlechter Transistor mit einem sehr geringen Verstärkungsfaktor und einemsehr starken Rauschen.

Der doppelte Transistoren — Grundwissen Elektronik (126)-Übergang lässt sich auch nicht mittels zweierDioden nachbauen. Eine (ebenfalls vereinfachte) Vorstellung ist vielmehr,dass die sehr dünne mittlere Schicht mittels eines Stromflusses durch dieBasis mit freien Ladungsträgern „geflutet“ werden kann und der Transistorsomit insgesamt leitfähig wird.

[3]In Wirklichkeit ist der Verstärkungs-Faktor nicht konstant, sondernbeispielsweise von der Frequenz des an der Basis anliegenden Eingang-Signalsabhängig. Für einfache Anwendungen ist die Annahme eine konstantenVerstärkungsfaktors jedoch ausreichend.
[4]Auf die Begrenzung des Basis-Stroms sollte gut geachtet werden, da zuhohe Basis-Ströme die Lebenszeit eines Transistors erheblich verkürzen.Transistoren werden zudem oftmals nicht schlagartig zerstört, sondernverändern bei Überlastung zunehmend ihre Bauteil-Parameter, so dass sie sichim Lauf der Zeit immer weniger wie ein „normaler“ Transistor verhalten.Derartige Fehler sind in der Praxis oftmals nur schwer zu finden.
[5]Bisweilen werden die Ströme Transistoren — Grundwissen Elektronik (127) undTransistoren — Grundwissen Elektronik (128) auch kurz mit Transistoren — Grundwissen Elektronik (129) beziehungsweiseTransistoren — Grundwissen Elektronik (130) bezeichnet, da beide Ströme ohnehin stets beim Emitterabfließen.
[6]Eine einfache Möglichkeit die Basis-Stromstärke zu begrenzen ist – wiebei LEDs – die Verwendung einesVorwiderstands. Hat man beispielsweise eine Spannung vonTransistoren — Grundwissen Elektronik (131) anliegen und möchte den Basis-Strom auf maximalmaximal Transistoren — Grundwissen Elektronik (132) begrenzen, so wäre dafür einVorwiderstand mit einem Wert von Transistoren — Grundwissen Elektronik (133) geeignet.[7]
[7]

Hat man einen anderen Basis-Strom Transistoren — Grundwissen Elektronik (134) als imKennlinienfeld angegeben ist, so kann man dennoch die dazugehörige Linieanhand der übrigen Linien mittels Interpolation abschätzen.

Aus dem flachen Berech des Kennlinienfelds kann auch in grober Näherung derStromverstärkungs-Faktor des Transistors abgelesen werden; die Vorstellungeines einzelnen solchen Werts gilt schließlich in erster Linie für den Fall,dass der Transistor voll durchschaltet.

Hinweis

Transistoren werden in diesem Tutorial unter anderem in den AbschnittenTransistor-Grundschaltungen undKipp-Schaltungen verwendet.

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Author: Velia Krajcik

Last Updated: 04/01/2023

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